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Eine Sterbetafel (Ausscheideordnung) ist ein Modell, das die Sterblichkeitsverhältnisse einer Bevölkerung während eines bestimmten Beobachtungszeitraums darstellt.
Sie basiert auf den Daten über die Gestorbenen der Bevölkerung der letzten Jahre und beschreibt die aktuellen Sterblichkeitsverhältnisse. In der Sterbetafel werden einjährige Sterbe- und Überlebenswahrscheinlichkeiten aufgeführt, die von Geschlecht und Alter abhängig sind.
Die wichtigste Größe der Sterbetafel ist die einjährige Sterbewahrscheinlichkeit, die angibt, wie wahrscheinlich es ist, dass eine Person eines bestimmten Alters innerhalb eines Jahres stirbt. Aus dieser Größe lassen sich weitere interessante Informationen ableiten, wie beispielsweise die Wahrscheinlichkeit, ein bestimmtes zukünftiges Alter zu erreichen, oder die mittlere Lebenserwartung einer Person eines bestimmten Alters.
Sie wird berechnet, indem ausgehend vom Ausgangsalter, jedes spätere Alter mit der Wahrscheinlichkeit, es zu erreichen, gewichtet wird und alle gewichteten Beträge summiert werden. Die mittlere Lebenserwartung zu einem bestimmten Alter ist also das gewichtete Durchschnittsalter, das mit den Wahrscheinlichkeiten gewichtet wird, dieses Alter zu erreichen.
Wird zu jedem Jahrgang eine eigene Sterbetafel erstellt, die gewisse Trends bezüglich der Sterblichkeit eingebaut hat, so wird diese als Generationentafel bezeichnet.
Die in Deutschland aktuell für die Bewertung von Direktzusagen verwendeten Heubeck-Richttafeln 2018 G (🔑) sind Generationentafeln und gehen davon aus, dass die Bevölkerung immer länger leben wird.
Die aktuell in Österreich genutzten Sterbetafeln sind die AVÖ 2018-P Rechnungsgrundlagen für die Pensionsversicherung (🔑) und in der Schweiz die BVG 2020 mit Generationsfaktoren des Bundesamts für Statistik (🔑).
Die Texte basieren auf dem Kapitel "Bewertung und Finanzierung von Versorgungsverpflichtungen" des Handbuchs Betriebliche Altersversorgung, zuletzt 2012 erschienen im C.F. Müller Verlag. ↩︎